Canon 320EX

Der Canon 320EX bietet als kleiner Systemblitz volle eTTL- und eTTL II-Unterstützung für das Canon-System. Im Vergleich zu seinem kleineren Bruder, dem Canon 270EX II passt er leider in keine Hosentasche mehr. Von den Ausmaßen und dem Gewicht ist der 320EX eher im Bereich des Canon 430EX II angesiedelt.

Zu der bereits genannten eTTL-Fähigkeit kommen noch weitere Schmankerl, die weiter unten beschrieben werden. Eines davon wird vor Allem Anwender freuen, die Ihre Canon-Kamera spontan auch zum Filmen verwenden wollen. Das Zweite Zuckerle hat bereits der 270EX II an Bord und freut die Selfie-Fotografen.

* Canon 320EX

Leistung

Die Blitzleistung fällt mit einer Leitzahl von 32 nominal zunächst relativ gering aus. Dennoch bietet es ein deutliches Mehr an Leistung im Vergleich zu dem integrierten Blitz der Canon 700d mit Leitzahl 13. Zu beachten ist jedoch, dass die höchste Leitzahl meistens bei der größten Zoomstufe angegeben wird. Der Zoombereich des Canon 320EX endet jedoch bereits bei 50mm. Damit kann er mit anderen Blitzen mit einer engeren Zoomeinstellung bis zum Beispiel 105mm nicht mithalten. Vergleicht man die Leitzahl des Canon 430EX II (LZ 43 bei 105mm) bei einer Brennweiteneinstellung von 50mm, dann ist der Unterschied bei den Leitzahlen fast nicht vorhanden. Bei 50mm bringt der Canon 430 EX II eine Leitzahl von nur mehr 37.

Ausstattung

* eneloop AA-Akkus

Klassenstandard ist die Energieversorgung mittels AA-Akkus. Wie die meisten Blitzgeräte zum Aufstecken benötigt auch der Canon 320EX vier AA-Akkus. Betrachtet man die Recycletime, also die Zeit, die der Blitz bei voller Leistung benötigt um wieder bereit für die nächste Auslösung zu sein, ist diese mit ca. 2,5 Sekunden bei vollen Akkus verhältnismäßig kurz. So benötigt der Canon 430EX II ca. 3 Sekunden, der größere Canon 580EX ca. 5 Sekunden, und der kleinere Canon 270EX II immerhin auch ca. 4 Sekunden um für die nächste Auslösung wieder bereit zu sein. Wie bei jedem anderen Aufsteckblitz ist es natürlich auch bei dem Canon 320EX so, dass je weniger Leistung gefordert wird auch die Zeit bis zur Bereitschaft deutlich abnimmt.

Der erste Vorteil, den dieser Blitz bietet, ist der integrierte IR-Fernauslöser. Platziert man seine Kamera auf ein Stativ, ist es damit unproblematisch möglich, das derzeit all zu beliebte Selfie zu schießen, oder schlichtweg verwacklungsfrei auszulösen, ohne die Kamera zu berühren. Im Freien, bei zu starker Sonneneinstrahlung wird es hier gegebenenfalls jedoch zu Problemen kommen, da es sich um einen Auslöser auf Infrarot- und nicht auf Funkbasis handelt. Zusätzliche Voraussetzung ist eine Canon-Kamera mit integriertem IR-Modul, sowie direkter Sichtkontakt zwischen Blitz und Kamera. Die Reichweite beträgt in etwa 5 Meter. Der Blitz bietet außerdem die Möglichkeit HSS zu nutzen. Das bedeutet nichts geringeres, als dass mit diesem Blitzgerät auch Synchronzeiten schneller als 1/200, oder 1/250 möglich sind. Dabei geht wie bei jedem andern Blitzgerät natürlich einiges an Blitzleistung verloren, aber die Möglichkeit besteht.

Ein eigenes AF-Hilfslicht welches normalerweise eine Art Gitter, oder ähnliches auf das zu fokussierende Objekt wirft besitzt der Canon 320EX nicht, stattdessen leuchtet die Blitzröhre stroboskopartig auf, so dass die Kamera auch in dunklen Situationen den Fokus gut finden kann.

Der Canon 320EX ermöglicht neben der Nutzung auf der Kamera auch die Möglichkeit entfesselt zu blitzen. Dafür muss der Blitz auf der Rückseite mit Hilfe des Schiebeschalters nur auf „Slave“ umgestellt werden, und schon hat man einen kabellos entfesselten Blitz. Im Gegensatz zum 270EX II bietet er die Möglichkeit ebenfalls per Schiebeschalter eine von drei Gruppen, und einen von vier Kanälen auszuwählen. Nutzt man die Slave-Funktion des Canon Blitz, benötigt man jedoch einen masterfähigen Blitz auf der Kamera. Dies kann sowohl ein ein externer Canon-kompatibler Aufsteckblitz, als auch der in der Kamera integrierte Blitz sein, so lange dieser masterfähig ist.

Alle Einstellung erfolgen mit Hilfe von vier Schiebeschaltern am Blitz selbst, oder indirekt über das Menü der Canon-Kamera. Ein Display sucht man bei diesem Blitz leider vergebens.

Das absolute Highlight dieses Blitzes ist jedoch die integrierte LED-Videoleuchte. Diese fällt mit etwa 75 Lux nicht sonderlich hell aus, kann in ganz dunklen Räumen, oder beispielsweise bei Kerzenschein, aber dennoch zur leichten Aufhellung dienen. Zur Aufhellung bei Tageslicht ist die kleine Videoleuchte jedoch gänzlich ungeeignet. Dafür ist sie schlichtweg zu schwach.

Qualität und Lieferumfang des Canon 320EX

Der Canon 320EX leistet sich im Bereich der Qualität und Verarbeitung wie auch seine Brüder der Canon 270EX II, und der Canon 430 EX II keine Schwächen. Er ist hochwertig und sauber verarbeitet. Der Lieferumfang beinhaltet den Blitz selbst, eine einfache Kunststoff-Hülle, einen passenden Standfuß und eine mehrsprachige Bedienungsanleitung.

FAZIT:

Für Canon-Nutzer bieten sich im Bereich der bezahlbaren eTTL-fähigen Blitze aus dem Hause Canon außerdem der Canon 270EX II, oder der Canon 430EX II an. Für Nutzer einstelliger Canon-Kameras kann der Blitz durchaus eine Bereicherung sein, denn diese besitzen keinen eigenen integrierten Blitz.Canon bietet mit dem 320EX einen Blitz, der sich mit den Boliden aus dem eigenen Hause weder messen kann, noch will. Er will einfach immer dabei sein, und leistet in seinem Leistungsspektrum durchaus gute Dienste. Ein ganz besonderes Schmankerl ist auf jeden Fall die integrierte LED-Videoleuchte und der Fernauslöser. Wer keine Video-Ambitionen hat investiert lieber ein paar Euro mehr in den Canon 430EX II. Der ist nur unwesentlich größer und schwerer, bietet neben einem Display auch mehr Flexibilität in Sachen Refelektorstellung Der Reflektor des Canon 430EX II ist nicht nur motorgesteuert, er deckt auch einen wesentlich größeren Zoombereich ab.

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Canon 320EX - technische Daten

Canon 320 EX

6.6

Leitzahl

5.0/10

Bedienung

7.0/10

Verstellmöglichkeiten

6.0/10

Verarbeitung

8.0/10

Preis / Leistung

7.0/10

Pros

• integrierter IR-Fernauslöser
• HSS möglich
• klein, leicht und handlich
• integriertes Videolicht

Cons

• Steuerung nur durch Kamera
• lange Ladezeit
• kein Display

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